Diagnostik HNO
Im Rahmen unseres interdisziplinären Ansatzes erfolgt nach einer ausführlichen Anamnese und Auswertung der umfangreichen Fragebögen eine hals-nasen-ohren-ärztliche Untersuchung mittels flexibler Endoskopie in Oberflächenanästhesie.
Flexible Endoskope bestehen aus einem Schlauch, der sich mit Hilfe eines Bediengerätes drehen und wenden lässt. Bei einer Endoskopie ist es äußerst wichtig, die Strukturen, die man untersucht, von innen heraus zu beleuchten. Das geschieht, indem das Licht durch ein Glasfaserbündel, das im Inneren des Schafts der flexiblen Endoskope integriert ist, an das Ende des Polysomnographieschlauches transportiert wird. Am Ende des Schlauchs befindet sich ein Okular, das die Bildinformation über Glasfasern zu einem Monitor leitet und dadurch sichtbar macht.
Mit dieser Untersuchung können wir uns einen Eindruck über die individuelle Anatomie Ihrer oberen Atemwege, d.h. der anatomischen Verhältnisse der Nase, des Nasenrachens, der Mundhöhle, des Gaumens, des Schlundes und des Kehlkopfes machen. Mit der flexiblen Endoskopie alleine lässt sich jedoch noch keine Diagnose stellen.
Als weitere diagnostische Untersuchungstechnik steht uns die ambulante Apneagraphie zur Verfügung. Diese Untersuchungstechnik wurde in England und Norwegen entwickelt und steht in Deutschland nur wenigen spezialisierten Zentren zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein kleines Gerät mit einem flexiblen zwei Millimeter dicken Katheter, der in die Nase eingeführt wird und über Nacht zu Hause getragen werden muss. Über feine Drucksensoren und Thermistoren misst der Apneagraph den Atemfluss und die Druckverhältnisse der oberen Atemwege und gibt uns damit wertvolle Hinweise auf den Ort der für das Schnarchen oder der Atemaussetzer verantwortlichen Engstelle - im Bereich der Nase, des Gaumensegels, des Zungengrundes oder des Kehldeckels.
Die Herzfrequenz, der Sauerstoffgehalt des Blutes, die Schnarchgeräusche und der Wechsel der Körperlage im Schlaf werden ebenfalls gemessen. Im Gegensatz zu jeder anderen Methode lässt diese Messung als einzige Methode direkte Rückschlüsse zu, ob ein operativer Eingriff in Frage kommt oder das Problem durch das Anfertigen einer Unterkieferprotrusionsschiene gelöst werden kann. Gibt uns der Apneagraph einen Hinweis auf das Vorliegen einer komplexen Atemregulationsstörung, empfehlen wir die Durchführung einer Polysomnographie in unserem assoziierten Schlaflabor.